Als Gast in der Südsee!
Auch wenn das polynesische Wetter uns trotz Trockenzeit nicht immer wohlgesonnen war, es war wirklich ein Traum. Weniger die Landschaft, das Meer und die Strände, dies findet sich auch auf anderen Teilen unseres Erdballs. Es waren die vielen Begegnung mit (noch) nicht vom Massentourismus verdorbenen Menschen und ihrer einmaligen Kultur.
Und die Fahrt mit der Aranui war ein Knaller!
Dies trifft insbesondere auf unsere Erlebnisse auf dem Marquesas Archipel zu.
Bemerkenswert ist, dass die Bewohner trotz kirchlicher Missionierung ihre Kultur zu Teilen bewahren konnten und diese neu aufleben lassen.
Die Art und Weise unserer Reise mit der Aranui brachte es mit sich, das wir sehr nahe das Inselleben kennenlernen konnten. Und so waren auch die gebotenen lokalen Kultur-Aktivitäten kein Touri-Getöns!
Einen von mir getätigte Satz werden ich bestimmt nicht vergessen. In unserem Beach Resort auf Moorea fragte meine Frau Angelika, bevor wir unser Zimmer verlassen wollten, ob ich den Zimmerschlüssel nehmen kann. Mein Vorschlag: "Am besten ist, wir schließen gar nicht ab und lassen den Schlüssel im Zimmer. Die Gefahr, dass wir den Schlüssel unterwegs verlieren, ist erheblich größer als die Gefahr, dass uns jemand etwas aus dem Zimmer klaut!" So haben wir es dann auch immer gemacht!
Bezüglich der Bezeichnung "Französisch-Polynesien" musste ich meine Geographiekenntnisse auch erst einmal auffrischen. Im Alltagsleben steht ja der magische Name "Tahiti" im Mittelpunkt, wenn es um diese Region inklusive romantischen Südseeträumen geht. Tahiti ist jedoch nur eine, wenn auch die größte, Insel des Überseegebietes (Pays d’outre-mer) "Französisch-Polynesien". Das Territorium unterteilt sich in die Austral-, Gambier-, Marquesas-, Gesellschafts- und Tuamotu-Inselgruppen (Archipele) mit insgesamt 118 Inseln und Atolle.
Die Entfernung von Tahiti (Gesellschaftsinseln) bis zu den Marquesas beträgt rund 1.400 km. Oder als Vergleich: In etwa liegen Frankfurt und Madrid so weit auseinander. Auf der Fahrt hin und zurück waren demnach jeweils 2 Tage auf See notwendig, inklusive Kurzaufenthalt auf einem Tuamotu-Atoll.
Geflogen sind wir insgesamt etwa 20 Stunden inkl. Stop in San Francisco. Der Zeitunterschied zwischen Tahiti und Deutschland beträgt im Sommern 12 Stunden - das war immerhin leicht umzurechnen.
Eine Fahrt mit diesem Schiff ist eine Kreuzfahrt, jedoch definitiv keine Kreuzfahrt der üblichen Art. Insbesondere die Kombination aus Fracht- und Kreuzfahrtschiff generiert ein besonderes Flair. Mir hat dies sehr gut gefallen. Und 210 Passagiere sind ja auch überschaubar.
Luxus und Bordunterhaltung halten sich in Grenzen. Legere (jedoch keine schlampige) Kleidung war auch zum Abendessen angesagt. Das Essen an Bord ist vergleichbar mit dem eines sehr guten Landgasthofes. Klingt nicht spannend. Allerdings: Das (fast) tägliche Anlaufen einer anderen Insel, die entsprechenden (inkludierten) Ausflugsprogramme, das Ent- und Beladen der Güter und insbesondere das Interesse der Bevölkerung für die Aranui, all dies sorgt für ausreichend "Spannung".
Der Hit war noch, dass es beim Anlegen möglich war, dem Kapitän direkt zuzuschauen. Siehe Bild unten; der "Typ" mit dem weißen T-Shirt und den schwarzen Shorts ist der Kapitän beim Anlegemanöver - links daneben sein 1. Offizier(!)
Als Einstieg einige Dia-Foto-Impressionen zu Französisch Polynesien und seinen Bewohnern (Bitte auf die Bilder "klicken")
Nachfolgend einige praktische Erfahrungen, Beobachtungen, erhaltene Information... zu unserer Reise!
Moorea gilt als die kleine Schwesterinsel von Tahiti. Im Norden ist die touristische Infrastruktur schon deutlich ausgebaut, Platz ist dennoch ausreichend für alle da. Wir hatten uns ein Auto gemietet und konnten so verschiedene Facetten der Insel genießen. Und unsere Lodge war urig & gemütlich!
Dass ich ein Südsee-Traum-Atoll pitschnass bereits nach dem Tendern und trotz ruhiger See betrete, habe ich mir nicht ansatzweise vorstellen können. War aber leider so.
Der Regen hörte nach einiger Zeit auf und der etwas längere Spaziergang entlang des Hauptortes Rotoava (rund 430 Einw.) war trotzdem schön.
Nach Überquerung des Humboldstroms brachte der vorige Seetag endlich wieder Sonnenschein. Für die nächsten Tage sollte es nur "örtlich" Regen geben. Die morgendliche Einfahrt zur größten Insel der Marquesas machte schnell klar: Wir sind örtlich! Die Inseltour (4x4 Car) war allerdings sehr lehrreich!
Diesmal ein sonniger Tag.
Und alles dabei: Eine Wanderung mit Traumblicken auf die Bucht und auf die Schiffe, ein sehr schöner Kunstmarkt, spektakuläre polynesische Tanz- & Gesangsdarbietungen, leckeres einheimisches Essen und dort baden, wo auch die Inselbewohner baden.
Ua Huka ist sowohl von der Einwohnerzahl (weniger als 700) als auch von der Fläche (77 qkm) eine der kleinsten Inseln der Marquesas. Die Bewohner sind stolz auf ihre etwa 1.500 ausgewilderte Pferde. Absoluter Hit war jedoch das Anlegen der Aranui, die Tendermanöver und die Verladearbeiten bei starker Brandung an der felsigen Küste - alle Achtung!!!
Die zweitgrößte Insel des Marquesas-Archipels wurde gleich zweimal angefahren. Zuerst der südliche mit dem Ort Atuona; der bekannteste Teil der Marquesas Inseln.
Zu verdanken ist dies den Künstlern Paul Gauguin und Jacques Brel, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden. Altersbedingt sind die beiden sich nie begegnet. Sehenswert sind beider Museen.
So wie alle anderen Tage in den Marquesas hatte unser Schiff in ruhigen Gewässern vor dem gestrigen Hafen in der Nacht geankert, um dann in den frühen Morgenstunden zum ersten Inselziel, dem Ort Puamau im nördlichen Teil von Hiva Oa, zu fahren. Hier befinden sich die Reste der Kultstätte "I’ipona". Ein Top-Ort marquesischer Kultur mit vielen heiligen Tiki-Statuen.
Nach dem vormittäglichen Stop in Hiva Oa fuhr die Aranui mittags zur Nachbar-Insel Tahuata. Diesmal besuchten wir die kleinste bewohnte Insel (61 qkm, etwa 650 Einw.). Immerhin hat der Hauptort Vaitahu zwei "Snack-Bars".
Viel Zeit haben wir jedoch in der schönen, offen gestalteten Kirche verbracht.
(Diebstahl macht ja mangels Fluchtwegen keinen Sinn)
Die letzte von uns befahrenen Marquesas-Insel Fatu Hiva ist auch die isolierteste Insel (85qkm, etwa 600 Einwohner). Die Landschaft ist spektakulär: zwei Dorfer gelegen in zwei Calderas, schroffe Küsten, steil aufragende Berge (Höchster mit 1125 m Mont Touaouoho).
Über die Insel sind wir 15 km gewandert, ohne dem sonst hier üblichen Bergregen!
Der Hauptort von Tahiti und Haupstadt von Französisch Polynesien ist nicht sonderlich aufregend. Einfach der zentrale Ort einer dicht besiedeltenden Insel mit urbaner Infrastruktur, Verwaltung und Pendlern.
Spaß macht es, durch die schöne Markthalle und den neu angelegten "Gardens
Jardin de Paofai" zu bummeln.
Über einen Stop-Over von drei Tagen in San Francisco ging es zurück nach Frankfurt.
Von der Beschaulichkeit der Südsee wieder in die Hektik einer Großstadt. Dennoch: Die Golden-Gate-Bridge nicht sehen und keine Fahrt mit der Cable-Car Bahn ...? Zeitgleich fand die "Fleet Week 2023" auch noch statt. Und dies war (ungeahnt) zusätzlich Klasse!
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