Land & Leute 

"Grenada ist kein Entwicklungsland!“ 

Grenada hat eine französiche und britische koloniale Vergangenheit und ist heute als unabhängiger Staat Mitglied der Commonwealth of Nations. Amtssprache ist folgerichtig englisch. Im Alltagsleben wird oft, wie ja auch generell in der Karibik, ein starker Dialekt gesprochen. 

Mit deutlich sichtbarem Stolz feiern die Bewohner Grenadas 2024 ihre 50-jährige politische Eigenständigkeit. 

Wir haben jederzeit die Bewohner Grenadas als freundlich, selbstbewusst und hilfsbereit wahrgenommen. Auch abends sind wir bedenkenlos am Grand Anse Strand entlang gelaufen.

Tagsüber  patrouillierten auch Security-Mitarbeiter am Strand. Die wichtigstigen "Security-Abteilungen" sind vermutlich, insbesondere wenn Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten, die Verleiher von Liegen und Strandkellner. Wer möchte sich schon sein lokales Geschäft verderben lassen...! 

Leichtsinnig sollte ein Tourist natürlich dennoch nicht sein, ...!

Auto fahren

"Alles, was von rechts kommt, ist gefährlich!“ 

Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen zur Apartment-Anlage hat mich in wenigen Minuten (oder waren es gar Sekunden) innerlich schwören lassen: Selbst Auto fahren - Neeeeee! Den Schwur haben ich auch auf dem als "Maurice Bishop Memorial Highway" bezeichneten 4-spurigen Straßenstück nicht aufgehoben. Wobei das Verkehrsaufkommen, von St. George’s einmal abgesehen, überschaubar ist. Auch dass auf Grenada als ehemalige britische Kronkolonie Linksverkehr herrscht, lässt sich für begeisterte Autofahrer händeln. 

Das Hauptthema sind beidseitig überholende Autos. Da hilft auch eigenes umsichtiges Fahren nicht weiter. Von unserem Ausflugs- und Taxi-Fahrer Gerry habe ich dann auch die Regel „Autofahren ist auf Grenada einfach: "Alles, was von rechts kommt, ist gefährlich!“ kennen gelernt. Verbunden mit: „Und die japanischen Studenten fahren ja auch Auto“.  Meine Rentner-Antwort: „Die sind aber auch jünger – erheblich!“ generiert zwar ein lautes Lachen, galt aber nicht. Sein Vater hatte ihm immer gesagt: „Erst einige Baby-Schritt, dann viele kleine Schritte und irgendwann Erwachsenen-Schritte!“ Naja (?) In zwei Wochen Urlaub wäre zum Üben die Frequenz an täglichen Baby-Schritten sehr hoch gewesen!😉

Immerhin: Wer in der Hauptstadt St. George’s Auto fahren kann, der fährt vermutlich auch problemlos in Städten gleicher Größe überall in der Welt. St. George’s (Stadtregion 37.000 Einwohner) ist an Hängen erbaut worden. Im Zentrum wimmelt es von superengen steilen Einbahnstraßen, hinzu kommen noch parkende Autos. Als Mitfahrer konnte ich nur Staunen ...!

Grenada: Selbstversorgung

Leicht zu organisieren, aber teuer!

Nicht nur wir haben als Bewohner einer Apartment-Anlage das morgendliche ausgiebige Frühstück auf unserem Terrassen-Balkon genossen. Hilfreich war hierbei, dass die Küche recht gut ausgestattet war. Einmal am Tag waren wir dann "Auswärts-Essen", der Rest regelte sich "Zu-Hause" über den Inhalt des Kühlschranks. 

Im Grand Anse Bereich gibt es ausreichend Supermärkte mit europäischen Standard. Für mich war ein Einkauf eher Urlaubsabwechslung und etwas Abenteuer als Stress. Der Spaß wurde durch das überdimensionierte und sehr teure Angebot von Kettenprodukten aus Nordamerika und Europa getrübt. Dies ist leider ja keine neue Erkenntnis. Die Kopplung des Ostkaribischen Dollars an den US-Dollar und der ungünstige Währungskurs zum Euro tat dann noch sein übriges. 

Aus Deutschland haben wir, sofern es das Freigepäck zuließ, ausreichend Kaffee, haltbare Wurst und Käse sowie Fischdosen eingepackt. Ergänzt wurde die Zusammenstellung noch durch Artikel aus dem Frankfurter Duty-Free Shop. Meine Frau hat z.B. sich guten französischen Wein gekauft. Der war immer noch preiswertiger als billiger Wein aus Frankreich im Supermarkt.

Einige Möglichkeiten, lokale Produkte zu kaufen gab es dennoch. Da muss man einfach schauen. Als Beispiel: Apfelsinen und Tomaten waren sehr teuer. Vermutlich stammten diese auch nicht aus Grenada. Dafür haben wir uns an sehr gut schmeckenden Gurken erfreut. Verschiedene Brotsorten wurden von einer Bäckerei auf der Insel geliefert. Da gab es jedoch in unserem Supermarkt "um die Ecke" öfter mal Engpässe. Dafür gab es ein Überangebot an Toastbrot - "Made in the USA".😒  

 

(Wochen-)Märkte & selber kochen!

Grundsätzlich koche ich sehr gerne und experimentiere dabei auch oft. Und bei Bedarf hätte ich auch mal mit einheimischen, auf einem Wochenmarkt gekauften, Produkten gekocht. Allerdings stand bei unserem 14-tägigen Bade-Urlaubsaufenthalt dies weniger im Blickpunkt. Unabhängig davon: Im strandnahen Grand Anse Bereich gab es auch keinen Wochenmarkt. Dafür hätten wir nach St. George's fahren müssen. Und in den beiden, für uns laufnahen, Supermärkten, wurde zwar mit regionalen Produkten geworben, das Angebot war jedoch trotz langer Kühlregale begrenzt. Fisch gab es, bis auf wenige Ausnahmen nur als Tiefkühlware. Fleisch wurde zwar als regionales Produkt angepriesen, war aber fast ausschließlich Hühnerfleisch. Ebenfalls angebotene Fleischsorten (Schwein, Rind, ...) sind sehr teuer gewesen. 

Der St. George's Market ist sehr schön, teilweise überdacht und ein touristisches Highlight. Außer sonntags ist er täglich geöffnet. In der Nähe vom zentralen Bus-Terminal befindet sich ein kleinerer Fischmarkt. 

Im überdachten Teil des Zentralmarkt werden (fast) nur auf gut zahlende Touristen orientierte Produkte verkauft. Aus meiner Sicht nicht lohnend! Außerhalb der Halle werden dann die typischen Marktprodukte für den täglichen Bedarf angeboten. Bei einen Langzeitaufenthalt in Grenada wären wir sicher öfter mit dem Bus zum Markt gefahren und hätten dann dort gekauft, wo auch die Einheimischen kaufen. Und die Eier wären dann sicher lokaler Herkunft.

Bettler 

Eher eine Randerscheinung!

Bettler gibt es auch am Grand Anse. Sie waren, zumindest nach meinen Erfahrungen, unauffällig und selten. Die sonst übliche Taktik "einfach wortlos weiterlaufen" ist allerdings sehr suboptional. Ich musste schnell lernen, dass ein paar höflich ablehnende Worte akzeptiert werden. Einfach weiterlaufen generiert deutlichen Unmut. Im Restaurant sitzend sind wir auch einmal von außen angesprochen worden.

Derartige Begegnungen waren jedoch selten. Bedrohlich waren sie definitiv nie.

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