Paul Gauguin (1948 - 1903)
Nachdem Gauguin längere Zeit auf Tahiti gelebt hatte, zog er im Herbst 1901 nach Atuona. Etwas bekannt als Maler war er bereits - aber nur "etwas"! Allzu viel Zeit, dies zu ändern, blieb ihm leider nicht.
Jacques Brel (1929 – 1978)
Gestorben ist der an Lungenkrebs erkrankte belgische Sänger im französischen Bobigny. Auf der kleinen Bronzetafel ist neben seinem Konterfei auch seine Freundin Maddly dargestellt.
(Marquesas Inseln)
Im Vorfeld und auch nach unserer Reise in die Südsee habe ich oft im Bekanntenkreis die Doppel-Aussage gehört: Solche Reisen sind nichts für mich, dennoch: Die Insel, auf der Maler Paul Gauguin und der Chansonnier Jacques Brel gelebt haben, ... DIE würde ich schon gern einmal besuchen.
Auch deshalb und insbesondere inspiriert von vielen Berichten in TV-Reisedokumentationen über diese beiden Künstler war ich sehr gespannt auf die Insel Hiva OA. Und ich mag die Bilder von Paul Gauguin und die Lieder von Jacques Brel.
Anderseits: Leider ist es ja oft so, dass ich mich über etwas freue und dann durch überhöhte Erwartungen enttäuscht bin. Nun war ich dort, und der Aufenthalt in Atuona, dem Hauptort der Insel Hiva Oa war definitiv ein weiteres Top-Erlebnis während unserer Reise.
Kleines florales Kunstwerk im Musée Gauguin
Auch wenn mit der Aranui eine überschaubare Anzahl von Besuchern nach Atuona, dem Hauptort der Insel, gekommen waren: Wenn aus einem Transferbus etwa 30 Touristen am Friedhof "Cimetière Calvaire" aussteigen, dann dauert es seine Zeit, bis ungestörtes Fotografieren möglich ist. Nicht dramatisch, der Friedhof ist schön, idyllisch gelegen und bietet erheblich mehr. Ich empfehle jedem, der einmal diesen sehr spiritual geprägten Ort besuchen kann, den Berg weiter hoch zu den neueren Gräbern zu laufen und die Mischung aus Geschichte, Chaos und schönen Ausblick zu genießen.
Zum Schluss unseres "Besuches" zweier Künstler auf dem "Cimetière Calvaire" waren wir fast allein. Ein sehr wohltuender Austausch über unsere sehr erlebnisreiche Reise mit einem bereits kennengelernten Mutter-Sohn-Paar aus dem Elsass verlängerte unseren Aufenthalt noch ein wenig - Zeit zum Besuch des Musée Gauguin war auch so noch ausreichend vorhanden.
Unabhängig davon - Da wir mit dem letzten Transferbus vom Schiffes direkt zum Friedhof gefahren waren, konnten wir davon ausgehen, dass das Museum auch bei einem sehr kleinen Kreuzfahrtschiff gut besucht war.
Zur "Dorfstraße" von Atuona und somit auch zum Musée Gauguin ging es 10 Minuten Fußweg bergab. Wie erwartet war das Museum sehr gut besucht. Im Eingangsbereich waren die aktuellen Öffnungszeiten ablesbar: Bis Spätnachmittag durchgehend geöffnet. (Dies ist nicht immer so. Die Öffnungszeiten variieren stark.)
Entscheidung demnach: Erst einmal dem Trubel entrinnen und den Ort erkunden!
... und keiner konnte damit etwas anfangen! Der Legende nach wurden die Bilder des spinnerten Typen für alles noch halbwegs "Nützliche" verwendet, u.a. auch als Fußabtreter - die Leinwand war vermutlich in der Vorstellungswelt der Dorfbewohner damals das Wertvollste.
Für uns war der Laden wichtig, da wir in Deutschland die Empfehlung erhalten hatten, Pareos mit Gauguin-Motiven in diesem Laden zu kaufen. Meine Frau Angelika hat die letzten vier Gauguin-Pareos bekommen. Ich habe auch profitiert: Da die Frauen miteinander Spaß hatten, durfte ich im Laden fotografieren. Dies ist normalerweise nicht gestattet.
Der danach folgende Spaziergang führte zum als Tohua bezeichneten zentralen Platzes von Hiva OA. Einst für Versammlungen, Zeremonien und Tänze vorgesehen, sind diese Plätze auch heute für das soziale Dorfleben sehr wichtig. Bewusst oft großzügig angelegt - schön gestaltet sind sie immer. Tikis dürfen auch nicht fehlen. Auf dem Tohua von Hiva OA waren für uns Aranui-Gäste einige Souvenir- und Grillstände eingerichtet. Eine kleine Kapelle spielte sehr schöne Tanzmusik und am Nachmittag hatte die Dorfjugend beim Fußball spielen ausreichend Platz - und Spaß. Nebenbei: Mädchen und Jungen spielten gemeinsam.
"Masion du Jouir"
In dem sehr schön angelegten und gepflegten Garten kann auch eine Rekonstruktion des Wohnhauses von Gauguin besichtigt werden. Viel gibt es innen leider nicht zu sehen. Wie er in etwa gelebt hat, erschloss sich für mich nicht.
Die Gemälde sind komplett Repliken. Dies ist auch deutlich sichtbar. Mich hat es in diesem Fall nicht gestört. Einen umfangreichen Einblick in das Werk von Gauguin habe ich zumindest erhalten.
Jacques-Brel-Museum
Direkt beim Gauguin-Museum befindet sich eine als Hangar gestaltete Halle, in dem Brels Flugzeug Jojo ausgestellt ist. Ergänzt wird diese kleine, dennoch sehenswerte Stätte des Gedenkens an den belgischen Chansonnier durch Hintergrundmusik, Fotos und Erinnerungsstücken.
Gauguin-Museum
Wie erwartet, konnten wir am Nachmittag ungestört das sehr schön gestaltete Gauguin-Museum besuchen. Echtes ist nicht zu besichtigen. Dies wussten wir aber schon vorher. Und Gauguins Lebensstil befand sich im krassen Gegensatz zur Lehre der katholischen Kirche. Demnach standen sich der Maler und der örtliche Bischof Joseph Martin verfeindet gegenüber. Mich würde interessieren, was schneller erfolgte: Die Beerdigung von Gauguin oder die komplette Verbrennung aller seiner Hinterlassenschaften auf Anordnung von Bischof Martin.
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